Die rasant fortschreitende Digitalisierung verändert unser Leben in nahezu allen Bereichen. Neue Technologien eröffnen vielversprechende Chancen, um gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen anzugehen. Gerade in Ländern des globalen Südens kann Digitaltechnik entscheidend dazu beitragen, strukturelle Nachteile zu überwinden und nachhaltige Wachstumsimpulse zu schaffen.
In diesem Kontext hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Tech-Entrepreneurship-Initiative „Make-IT“ ins Leben gerufen. Ziel von Make-IT ist es, aufstrebende Technologie-Start-ups zu fördern, sie mit relevanten Akteur*innen zu vernetzen und so digitale Innovation in Entwicklungs- und Schwellenländern voranzutreiben.
Hintergrund und Motivation
Die Vision von Make-IT basiert auf der Überzeugung, dass Unternehmertum im Technologiesektor einen erheblichen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Stärkung lokaler Ökosysteme leisten kann. Speziell in Afrika, wo sich ein dynamischer Start-up-Sektor entwickelt, erleben junge Gründer*innen oft eine Reihe von Hürden. Hierzu zählen unter anderem mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten, fehlende Rechts- und Verwaltungssicherheit sowie ein begrenzter Zugang zu Netzwerken und Weiterbildung. Make-IT möchte genau an diesen Punkten ansetzen und die Rahmenbedingungen für Tech-Unternehmertum verbessern.
Schwerpunktregionen und Zielgruppen
Die Initiative fokussierte sich zunächst vor allem auf Start-up-Ökosysteme in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, insbesondere in Nigeria, Kenia und Ghana. Dort ist das Potenzial für digitale Innovation besonders groß. Gleichzeitig sind dies Länder, in denen sich bereits lebendige Tech-Szenen mit Co-Working-Spaces, Inkubatoren und Accelerator-Programmen etabliert haben. Make-IT unterstützt sowohl junge Start-ups als auch bereits wachsende Unternehmen, die auf skalierbare digitale Lösungen setzen, um lokale und globale Herausforderungen anzugehen.
Maßnahmen und Programme
- Kapazitätsaufbau und Qualifizierung
Ein zentrales Element von Make-IT sind Trainings- und Qualifizierungsprogramme. Hier werden Gründer*innen und ihre Teams in praxisnahen Workshops zu verschiedenen Themen geschult, etwa im Bereich Geschäftsmodell-Entwicklung, Produktdesign, Marketing, Pitch-Training oder im Umgang mit Investoren. Diese Angebote sollen den Start-ups helfen, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern und sich auf den internationalen Märkten zu behaupten. - Vernetzung und Partnerschaften
Die Initiative legt großen Wert darauf, Tech-Talente mit potenziellen Investorinnen, Mentorinnen, Unternehmen sowie staatlichen Institutionen zusammenzubringen. Dafür organisiert Make-IT Networking-Events, Matchmaking-Veranstaltungen und internationale Delegationsreisen. Ziel ist es, kollaborative Projekte ins Leben zu rufen und langfristige Partnerschaften zu schaffen, von denen alle Seiten profitieren. - Förderung von Innovationsökosystemen
Make-IT beschränkt sich nicht nur darauf, einzelne Gründerinnen zu unterstützen, sondern möchte die gesamte Innovationslandschaft vor Ort stärken. Hierzu arbeitet die Initiative eng mit lokalen Inkubatoren und Acceleratoren zusammen und fördert gemeinsame Programme. Darüber hinaus werden Policy-Dialoge vorangetrieben, um politische Entscheidungsträgerinnen für die Bedürfnisse der Tech-Start-up-Szene zu sensibilisieren und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. - Zugang zu Finanzierung
Da viele afrikanische Tech-Gründer*innen Schwierigkeiten haben, an Risikokapital oder Kreditlinien zu kommen, setzt sich Make-IT für den Ausbau solcher Finanzierungsoptionen ein. Dies kann zum Beispiel durch Kontakte zu Venture-Capital-Gebern, Impact-Investoren oder Crowdfunding-Plattformen geschehen. Das Ziel ist, die Kapitalbasis für Start-ups zu erweitern und so die Wahrscheinlichkeit von Wachstum und Skalierung zu erhöhen.
Erfolge und Beispiele
Mehrere aufstrebende Start-ups haben bereits erfolgreich von der Unterstützung durch Make-IT profitiert. Ein Beispiel ist ein kenianisches Unternehmen, das eine App zur digitalen Finanzverwaltung für kleine Landwirtschaftsbetriebe entwickelt hat. Durch das Accelerator-Programm von Make-IT erhielt das Start-up Zugang zu branchenspezifischem Know-how und wurde bei der Suche nach Investoren unterstützt. In Nigeria wiederum konnte eine digitale Bildungsplattform, die sich auf E-Learning-Angebote für Schüler*innen spezialisiert hat, dank Make-IT Kontakte zu internationalen Bildungsträgern knüpfen und dadurch ihre Reichweite erheblich steigern.
Soziale und ökologische Wirkungen
Obwohl wirtschaftliches Wachstum und das Schaffen von Arbeitsplätzen zentrale Ziele sind, haben die geförderten Tech-Unternehmen zugleich oft einen starken sozialen oder ökologischen Fokus. Beispielsweise entwickeln sie Apps für das Gesundheitswesen, verbessern die Verfügbarkeit von sauberem Wasser oder tragen zur Förderung erneuerbarer Energien bei. Damit unterstützt Make-IT nicht nur individuelle Geschäftserfolge, sondern treibt auch nachhaltige Entwicklung in den jeweiligen Regionen voran.
Ausblick und Bedeutung
Die Tech-Entrepreneurship-Initiative „Make-IT“ zeigt eindrücklich, welchen Mehrwert eine gezielte Förderung von Technologie-Innovationen in Entwicklungs- und Schwellenländern haben kann. Langfristig stärkt die Initiative nicht nur einzelne Gründer*innen, sondern verändert den digitalen Wandel einer gesamten Region. Durch ein breites Netzwerk an Partnerorganisationen und den Fokus auf kollaborative Ansätze ist Make-IT zu einem wichtigen Baustein in der Entwicklungszusammenarbeit geworden, bei dem Technologie und soziales Engagement auf einzigartige Weise verschmelzen.
Ein entscheidender Faktor für den anhaltenden Erfolg ist der enge Austausch zwischen Start-ups, Investoren, Regierungen und Zivilgesellschaft. Nur wenn alle relevanten Akteur*innen zusammenarbeiten, können die positiven Effekte dauerhaft sein und sich Innovationskulturen nachhaltig etablieren. Die in Make-IT eingebetteten Lern- und Kooperationsprozesse dienen somit als Vorbild, wie digitale Transformation im globalen Kontext gestaltet werden kann: technologiegestützt, inklusiv und zukunftsorientiert.
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